Mein Name ist Svetlana Eremenko-Wagener. 

Ich bringe Menschen und Geschichten zusammen.
Das tue ich als Malerin, Illustratorin, Reiseleiterin oder Dozentin. 

Bereits in der Kindheit haben mich meine Eltern mit den Buntstiften "zur Ruhe" gebracht, beim Malen vergaß ich einfach die Zeit.
Im Teenageralter mochte ich geradlinige, schwarz-weiße Grafik. In der Jugend habe ich Öl für mich entdeckt. In den ersten Jahren in Deutschland wurde Kunst zu meiner aktiven Meditation, Acryl und Öl zu stetigen Begleitern. 

Nach dem Umzug nach Frankfurt hatte ich weder mein Atelier noch passten die Malutensilien in den Reisekoffer. Es hieß, Abschied von den Malwänden zu nehmen.

Wegen der Pandemie hat mein Leben wieder mal eine neue Wendung genommen - ich durfte zwei Jahre an der Hostatoschule unterrichten. Dabei ist die Leitung der Fachrichtung Kunst zu meiner Herzensangelegenheit geworden. Es war auch Zeit, in welcher ich angefangen habe, wieder aktiv zu malen, dabei wurde Aquarell zu einer wahren Offenbarung  - ausdrucksvoll, unberechenbar und leuchtend. Seitdem gehören Farben und Pinsel in den Reisekoffer hinein.

Als ich im Frühjahr 2022 die Wermeling-Verlag-Anfrage bekommen habe, ob ich mir nicht vorstellen könnte, ein Sachbuch zu illustrieren, war meine Reaktion: Nein, ich doch nicht!  Im März 2023 erschien ein Buch von Uli Michels mit meinen Illustrationen.

In den Bildern fange ich nicht nur den Moment, sondern auch meine Interpretation davon. Ich male das, was mich berührt, erheitert oder überrascht.
Botanik zieht mich zur Zeit immer stärker in ihren Bann. Kein Wunder, wenn man durch die endemischen Wäldern der Kanaren wandert oder auf der Orchideen-Fotojagd auf dem Jakobsweg unterwegs ist.
2024 wurde ich zum Mitglied bei der Association of Botanical Artists (ABA)
2025 Teilnahme an der Ausstellung BOTANICAL ART WORLDWIDE, Kiew

Blumenportraits oder Kunstformen der Natur









Eukalyptuszweig


Aquarell auf Baumwolle, 26x36cm, 2023
Enstehungsort: Porto, Portugal 

Weihnachtsstern

Aquarell auf Baumwolle, 23x46cm, 2023
Enstehungsort: Ramsau am Dachstein, Österreich
Im Privatbesitz 

Kamelie

Aquarell auf Baumwolle, 23x46cm, 2024
Enstehungsort: Pontevedre, Galizien
Im Privatbesitzt 

Kronen-Anemone

Aquarell auf Baumwolle, 30x42cm, 2024
Enstehungsort: Frankfurt am Main, Deutschland 

Aloe vera

Aquarell auf Baumwolle, 30x42cm, 2023
Enstehungsort: Puerto del Carmen, Lanzarote 

Was macht Malen für mich so besonders? 

Ich genieße beim Malen die Schwerelosigkeit der Gedanken. Mein Kopf ist leer, meine Sinne sind jedoch geschärft. Wenn ich das fertige Bild in den Händen halte, bin ich jedes Mal überrascht, wie aus einer Idee etwas Greifbares entstanden ist. 
Und ich liebe das Eigenleben von Aquarell! 

Eleganz des Unscheinbaren berührt mich nicht weniger 
als Sagrada Família von Gaudí

Collage September

Aquarell auf Baumwolle, 26x36cm, 2024
Entstehungsort: Frankfurt am Main
Deutschland

Collage Oktober

Aquarell auf Baumwolle, 26x36cm, 2024
Entstehungsort: Frankfurt am Main
Deutschland

Collage Jakobsweg

Aquarell auf Baumwolle, 26x36cm, 2024
Entstehungsort: Nordspanien

Sevilla im Herbst, Kapokbaum

Aquarell auf Baumwolle, 26x36cm, 2024
Entstehungsort: Sevilla, Spanien

Der situativen Komik des Alltags 
konnte ich mich noch nie entziehen


 Reise-Sketches 
stimmungsvoll, wenn auch nicht perfekt.

Momentaufnahmen aus dem Leben einer Buchillustratorin

Lernen Sie uns kennen

Illustratorin

Als Dorotheé Kerstiens von Wermeling Verlag mich anfragte, ob ich es mir vorstellen könnte, ein Buch zu illustrieren, rang ich mit mir. Ich war nicht sicher, ob ich dem Thema gewachsen wäre. Halbes Jahr später hielt ich ein von mir illustriertes Buch von Uli Michels "Ein Kind in den Sternen" in den Händen.
Der Kommentar vom Leser bestätigt mich erneut, dass es eine gute Entscheidung war, Menschen auf diese Art Trost zu spenden.
"Ein kraftvolles Buch mit meditativen Aquarellen zum Innehalten – unbedingt empfehlenswert!"

Es war kein leichtes Projekt, aber jede Mühe wert. 27.10.2022

An diesem Tag habe ich meine ersten 11 Bilder nach Münster verschickt. Vier standen noch aus.
Aus der Idee des Wermeling Verlags von einem Sachbuche ist etwas Greifbares geworden.
Nachdem ich das erste Päckchen verschickt habe, wurde auch für mich alles endlich real.

Es war sehr aufgerend.

Fotos oben und links von Michael Kerstiens

Monasterio de Leyre. 19.05.2024

Heute erlebte ich eine Überraschung. Eine der Gäste hat mich zuerst nicht als Reiseleiterin kennengelernt, sondern als Illustratorin

Ich empfand es als überraschend und großartig zugleich. Sie hat das Buch gekauft und erst dann hat sie mich als Studiosus Reiseleiterin „gebucht.“

Es war für mich sehr emotional zu erfahren, dass das Buch und meine Bilder nicht jemandem, sondern einer konkreten Person, die ich kennenlernen darf, den Trost gespendet haben. 

Es war ein besonderes Erlebnis an meinem ersten Camino-Tag.

Kunstunterricht als Herzensangelegenheit

2020 hat auch mich die Pandemie mit aller Wucht getroffen. Und wie bei vielen hat auch mein Leben eine neue Wendung genommen - ich durfte zwei Jahre an der Hostatoschule unterrichten. Dabei ist die Leitung der Fachrichtung Kunst zu meiner Herzensangelegenheit geworden und auch ich fing an, aktiv zu malen. Dabei wurde Aquarell zu meinem Material, da ich es auch auf die Reisen mitnehmen kann.

Momentaufnahmen einer Kunstlehrerin

Svetlana Eremenko, hier: Frankfurt Staedel Museum. 11.12.2021

Kann sich jemand noch an seinen ersten Museumsbesuch erinnern? Ich nicht. Viel wichtigere Eindrücke haben diese Erinnerung verblasen lassen. Und im Leben einer Studienreiseleiterin gehören Museen einfach dazu. Prado, Eremitage, Louvre, Guggenheim oder Pinakothek sind mein Alltag. Ein Museumsbesuch reiht sich an den nächsten an und wird zu einer Selbstverständlichkeit.
Gestern durfte ich dank meiner Schüler die unmittelbare Wirkung der Kunst auf "nicht verwöhnte" Kids miterleben. Seit Corona das Reisen lahmgelegt hat, arbeite ich wieder als Lehrerin. Und diesmal nicht in einem privaten Internat, sondern in Frankfurt-Höchst, in einem Viertel, das gerne mit dem Begriff „sozialer Hotspot“ verbunden wird. Ich unterrichte Kunst den Kindern aus „bildungsfernen“ Familien. Die Entscheidung, mit der Klasse in die Ausstellung „Nennt mich Rembrandt“ zu gehen, entstand als Trotzreaktion auf den arroganten Spruch eines Jungen: „Wenn Rembrandt so berühmt ist, warum kennt ihn keiner?“ Kids aus meiner neunten Klasse kannten Rembrandt nicht! What?
Eine Reiseleiterin lebt in einer Welt, in welcher jeder Rembrandt kennt. Eine Kunstlehrerin dagegen in einer, in welcher vieles das erste Mal passiert. Das wird mir an diesem Tag bewusst. In der Nacht schlafe ich schlecht. In meinem Kopf kreisen die Gedanken: „Soll ich? Soll ich nicht?“ Die Klasse ist ein wilder Haufen, der schwer zu zähmen geschweige zu motivieren ist. „Andererseits - überlege ich- jedes Mal, wenn ich sie erreiche, sind wir im Flow und überziehen sogar den Unterricht.“ Letztendlich entscheide ich mich für eine Exkursion. In meiner Klasse soll jeder Rembrandt kennen!
Bereits zwei Tage vor der Führung sind die Schüler aufgeregt. Sie melden mir, dass sie sowohl die Testhefte als auch KUFTI Karten haben. Sie fragen, ob wir alle Bilder sehen werden? Wie so eine Führung abläuft? In welches Museum wir gehen werden? Sie stellen Vermutungen an. Die „erfahrenen“ befürchten Langeweile. Sogar wird es spekuliert, wie die WCs im Museum aussehen können?
Endlich kommt der große Tag. Wir starten. Eine Fahrt und einen Spaziergang später stehen wir von den „Toren“ des Kunsttempels Städel. Testhefte zeigen. Tickets holen. Garderobe abgeben. Die prachtvolle Treppe aufsteigen. 
Unser bunter Schwarm in Jogginghosen wird bereits erwartet. Und hier beginnt die magische Verwandlung. Das ungezwungene Interesse der Kids ist erfrischend und ansteckend. Sie können es nicht fassen, dass alle Bilder im Städel tatsächlich Originale sind. Sie erkundigen sich nach den Preisen und checken unverblümt die Security ab. Die Jungs stellen Fragen, entdecken Details und beteiligten sich sehr aktiv bei der Führung. Vor „Delila und Simson“ zuckt ein Schüler, als er ins Gesicht des geblendeten Simson schaut, ihm schaudert es bei diesem Anblick. Es ist eine physische Reaktion. Sie sind im Strudel des hohen Könnens und der künstlerischen Freiheit. Große Kunst, die für mich so selbstverständlich geworden ist, offenbart sich den Kids in diesem Moment. Sie sind berührt. Der Moment ist sehr kostbar. Ein Mädchen ist den Tränen nah, als sie sich für die Führung bedankt. Es sei so schön gewesen und ob es in der Ausstellung länger bleiben dürfe. Ich fasse die Welt nicht mehr: Das sind die gleichen Kids, die mich im Unterricht mit ihrer Kein-Bock-Haltung und patzigen Bemerkungen nerven. Das sind die gleichen Kids, die in ihrer Teenager-Arroganz alles negieren und alles besser zu wissen glauben. Das sind die gleichen Kids, die launisch und aufsässig sind. Und in dem Moment ist mir egal, ob sie Perspektive lernen oder nass-auf-nass Technik beherrschen werden. Wenn sie mit Freude der Kunst begegnen, dann reicht es ihnen fürs Leben. 
Eins ist sicher: Rembrandt werden sie nicht mehr vergessen.


Svetlana Eremenko, hier: SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT.09.07.2022

Gestern habe ich lange mit einer Freundin telefoniert und ihr mein Leid geklagt: Mir entging die Sinnhaftigkeit meines Tuns an der Schule. Und heute war so ein Tag, an welchem alles wieder zum Strahlen kam und einen Sinn ergab.
Mit zwei 9. Klassen waren wir in einer außergewöhnlich komplexen Ausstellung „Kunst für keinen“ in der Schirn Galerie. Die „entartete Kunst“ von 1939 bis 1945  ist keine leichte Kost. Und plötzlich waren meine Kids nicht nur aktiv, sondern so richtig schlau, wissend, interessiert. Ich bereitete sie zwar drei Wochen für die Ausstellung vor: erklärte alles über den Zeitgeist, den Unterschied zwischen Kunst und Propaganda, wir klärten auch die Frage, warum fast alle Diktatoren sich der Kunst bedienten. Aber ich musste ihre Aufmerksamkeit im Unterricht regelrecht wie ein Panther erkämpfen.
…Nun stehen sie in der Schirn so bewegt, konzentriert und versunken…
In diesem Moment bin ich stolz auf sie und ein wenig auf mich. Am Ende meinte eine der Schülerinnen, die Rembrandt-Ausstellung hätte ihr doch besser gefallen.

Gedanke des Tages: Lehrerberuf ist auf jeden Fall ein harter Job, manchmal auch frustrierender, aber irgendwann sieht man doch, wohin deine Energie geflossen ist.